Endoprothetik - Kniegelenkersatz - ORTHOPÄDIE

Welche Funktion hat ein künstliches Kniegelenk

Wenn bei starken Knieschmerzen Schmerzmittel, Physiotherapie und andere nicht-chirurgische Maßnahmen keine ausreichende Linderung mehr erzielen, kann ein künstliches Kniegelenk (= Knieprothese) helfen die Lebensqualität deutlich zu verbessern.

Die häufigsten Gründe für den Einsatz einer Knieprothese sind neben fortgeschrittener Arthrose auch rheumatoide Arthritis sowie posttraumatische Arthrose. All diese Erkrankungen führen zu starken Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit im alltäglichen Leben. 

    1.Fortgeschrittene Arthrose

    Wenn der Knorpel im Knie stark abgenutzt ist, kommt es zu Schmerzen und Bewegungseinschränkung.

    2.Rheumatoide Arthritis

    Diese entzündliche Erkrankung kann zu einer Zerstörung des Kniegelenks führen und starke Schmerzen verursachen.

    3.Posttraumatische Arthrose

    Verletzungen des Kniegelenks wie beispielsweise Knochenbrüche oder Bänderrisse können zu dauerhaften Schäden führen, die ein künstliches Kniegelenk erfordern.

    4.Fehlstellungen des Knies

    Sowohl angeborene als auch durch Verletzungen hervorgerufene Fehlstellungen des Knies können die Notwendigkeit eines künstlichen Kniegelenks begründen.

    5.Bewegungseinschränkungen

    Wenn die Mobilität des Kniegelenks so stark eingeschränkt ist, dass Alltagsaktivitäten wie Laufen, Treppensteigen oder Aufstehen kaum noch ausgeführt werden können.

    Ein künstliches Kniegelenk kann somit zur Linderung der Schmerzen und zur Wiederherstellung der Funktion des Knies beitragen, so dass Sie wieder ein aktiveres und beschwerdefreieres Leben führen können.

    1.Welche Arten des Kniegelenkersatzes gibt es?

    Halbseitige Prothese (Schlittenprothese/unicondylär) Bild falls erste OP-Bilder vorliegen

    Eine halbseitige Prothese, auch Schlittenprothese oder unicondyläre Prothese genannt, ersetzt den „innenseitigen Anteil“ des Kniegelenks mit einem Oberflächenersatz. Diese Prothese wird bei Patienten mit Verschleiß im inneren Gelenkabschnitt eingesetzt, wenn das Kniegelenk ansonsten weitgehend gesund ist und das vordere Kreuzband intakt ist.

    Zweiseitige Prothese (Total-Endo-Prothese/TEP/bicondylär) Bild der ersten Operation (muss noch im Rahmen der Nachkontrolle erfolgen)

    Die zweiseitige Prothese, auch als Total-Endo-Prothese (TEP) oder bicondyläre Prothese bekannt, ist die beste Lösung bei einem ausgeprägten Verschleiß in mehreren Bereichen des Kniegelenks. Bei dieser Prothese werden sowohl die komplette Ober- als auch Unterschenkelgelenkfläche ersetzt. Ein Ersatz der Kniescheibenrückfläche ist ebenfalls möglich, jedoch nur in etwa 20 Prozent der Fälle notwendig.

    2.Aus welchem Material besteht eine Knieprothese?

    Metallische Komponenten

    Die metallischen Komponenten einer Knieprothese bestehen aus robusten Legierungen wie Titan/Nickel-Kobalt-Chrom oder bei vorliegender Nickelallergie aus antiallergischen Materialien wie Oxinium. Diese Materialien bieten die notwendige Stabilität und Langlebigkeit, um die Funktion des natürlichen Kniegelenks zu ersetzen.

    Kunststoffteile

    Die Gleitflächen der Knieprothese bestehen aus speziellem medizinischem Kunststoff (hochvernetztem Polyethylen). Dieser Kunststoff ermöglicht eine reibungslose Bewegung und reduziert den Verschleiß der Prothese, was zu einer längeren Lebensdauer beiträgt.

    3.Wie wird eine Knieprothese bei der Operation verankert?

    Zementierte Prothesen

    Bei zementierten Prothesen werden die Implantate mit antibiotikahaltigem Zement am Knochen fixiert. Dies bietet eine sofortige Stabilität nach der Operation.

    4.Wie ist der Ablauf bei geplanter Kniegelenksprothese?

    Im Zuge der OP-Vorbereitung erfolgen neben den orthopädischen Untersuchungen außerdem Kontrolluntersuchungen des Herzens und der Gefäße. Darüber hinaus werden Röntgenbildern des Kniegelenks sowie der Beinachse angefertigt.

    Anhand dieser Röntgenbilder wird daraufhin eine digitale Operationsplanung erstellt, welche eine individuelle Auswahl des Implantats und der Implantatgröße sowie der Prothesenausrichtung ermöglicht.

    Bild der präoperativen Planung der ersten Operation

    Um Ihre weitere Versorgung nach der Operation lückenlos zu ermöglichen, organisiert unser Rehamanagement für Sie die weiteren Rehamaßnahmen, welche ambulant oder stationär - im Regelfall über etwa drei Wochen - durchgeführt werden.

    Bei der Operation selbst wird dann die verschlissene Knochen-Knorpel-Oberfläche möglichst knochensparend entfernt und durch die Prothese ersetzt. Daran schließt sich ein ca. 7-tägiger stationärer Aufenthalt in unserer Klinik an. Bereits am Folgetag wird mit Mobilisation und regemäßigen physiotherapeutischen Behandlungen begonnen. Eine ergänzende Beübung des Kniegelenks erfolgt mittels einer Motorbewegungsschiene.

    Im Anschluss an die stationäre Behandlung beginnt die weitere Therapie im Rahmen der individuellen Rehabilitationsplanung.

    Nach Abschluss dieser Rehamaßnahmen erfolgt eine erneute Kontrolle durch den Operateur.

    5.Welche Behandlungsmöglichkeiten kommen infrage, bevor eine Knieprothese eingesetzt werden muss?

    Es gibt verschiedene konservative Behandlungsmöglichkeiten, die helfen können, Schmerzen zu lindern und die Funktion des Kniegelenks zu verbessern, bevor ein künstliches Kniegelenk oder eine Knieprothese in Betracht gezogen wird.

     

    Nachfolgend sind einige gängige Ansätze aufgeführt:

     

    • Medikamentöse Therapie: Schmerz- und entzündungshemmende Medikamente wie zum Beispiel Ibuprofen oder Coxibe können Schmerzen und Entzündungen im Knie lindern. In manchen Fällen kann es auch notwendig sein, stärkere, verschreibungspflichtige Medikamente zu nehmen.
    • Physiotherapie: Ein individuell angepasstes Physiotherapieprogramm kann helfen, die knieumgebende Muskulatur zu stärken. Dadurch wird gleichzeitig die Beweglichkeit verbessert und so letztlich das Gelenk zu entlastet.
    • Gewichtsreduktion: Übergewicht ist eine zusätzliche Belastung für das Kniegelenk. Zur Verringerung der Schmerzen und zur Verbesserung der Kniefunktion kann daher eine Gewichtsreduktion beitragen.
    • Injektionstherapien: Injektionen mit Kortikosteroiden können die Entzündung und die Schmerzen im Knie lindern. Injektionen mit Hyaluronsäure können zur Ergänzung der Gelenkflüssigkeit und zur Verbesserung der Beweglichkeit beitragen. Drei Monate präoperativ sollte, aufgrund des Infektionsrisikos, keine Injektionstherapie mehr durchgeführt werden.
    • Hilfsmittel: Das Tragen von Kniebandagen oder -orthesen kann zur Stabilisierung des Gelenks und zur Linderung der Schmerzen beitragen. Zur Entlastung des Knies können auch Gehhilfen wie Stöcke oder Krücken eingesetzt werden.
    • Lebensgewohnheiten ändern: Zur Kontrolle der Beschwerden können Veränderungen im Alltag beitragen, wie das Vermeiden von belastenden Tätigkeiten oder die Anpassung von Bewegungsmustern.
    • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit vielen entzündungshemmenden Lebensmitteln kann Gelenkschmerzen ebenfalls lindern.

     

    Diese Behandlungsmöglichkeiten können oft helfen, die Symptome zu lindern und eine Knieprothese hinauszuzögern oder in manchen Fällen sogar zu vermeiden. Eine sorgfältige Abwägung der individuellen Situation ist immer notwendig.

    6.Kann man mit einer Knieprothese Sport machen?

    Ja, es ist möglich, mit einem künstlichen Kniegelenk Sport zu treiben, allerdings ist die Auswahl der Sportart und die Einhaltung einiger Sicherheitsvorkehrungen von Bedeutung. 

    Nach der Operation und während der Rehabilitation ist ein ganzheitliches Rehabilitationsprogramm wichtig. Es trägt dazu bei, die Beweglichkeit wieder herzustellen und die Muskeln rund um das Knie wieder zu kräftigen.

    Bei der Entwicklung eines sicheren und effektiven Trainingsprogramms kann die Zusammenarbeit mit einem Physiotherapeuten oder Trainer, der Erfahrung mit Knieprothesenträgern hat, hilfreich sein.

    Natürlich sind regelmäßige Nachuntersuchungen beim Orthopäden wichtig, um sicherzustellen, dass das künstliche Kniegelenk gut funktioniert und keine Komplikationen auftreten,

    Generell können aber bei entsprechender Vorsorge und Vorbereitung viele Knieprothesenträger wieder aktiv Sport treiben. Entscheidend ist jedoch die sorgfältige Auswahl der Aktivitäten und Rücksichtnahme auf den eigenen Körper zur Vermeidung von Überlastungen.

    7.Welche Sportarten sind für ein künstliches Gelenk geeignet?

    Sportarten wie Schwimmen, Radfahren und Wandern sind ideal, da sie das Kniegelenk schonen und gleichzeitig die Muskulatur stärken.

    Leichtes Krafttraining insbesondere Übungen, die die Beinmuskulatur stärken, können die Stabilität des Kniegelenks verbessern. Wichtig ist, dass die Übungen richtig und unter Anleitung durchgeführt werden.

    Auch Golf ist eine moderate Sportart, die die Bewegung fördert, ohne das Knie übermäßig zu belasten.

    Beim Tanzen sind insbesondere Tanzformen, die keine abrupten Bewegungen oder Sprünge erfordern, eine gute Möglichkeit, aktiv zu bleiben.

    8.Welche Sportarten sind für eine Knieprothese nicht geeignet?

    Sportarten wie z.B. Fußball und Basketball, bei denen es zu starken Stoßbelastungen oder raschen Richtungsänderungen kommt, können zu einer starken Belastung der Knieprothese führen und sollten grundsätzlich unterlassen werden.

    Auch Kontaktsportarten und Sportarten mit hohem Sturz- und Verletzungsrisiko sind für das künstliche Kniegelenk nicht geeignet.


    Unsere Operateure

    1.Lebenslauf

    • 2009 - 2011 Studium der Hummanmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Pécs, Ungarn
    • 2011- 2014 Studium der Humanmedizin an der Mezinischen Fakultät der Universität Rostock
    • 2014 - 2015 Studium der Humanmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Köln        
    • 2016 - 2018 Assistenzarzt in der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Unfallchirurgie, Heilig-Geist Krankenhaus, Köln
    • 2018 - 2022 Assistenzarzt in der Abteilung für Orthopädie/Unfallchirurgie und Sportmedizin, MediaPark Klinik, Köln
    • Stellvertrender Mannschaftsarzt Viktoria Köln

    1.Lebenslauf

    • 2007 - 2014 Medizinstudium an der Universität Bonn
    • 2015 - 2019 Assistenzarzt in der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie, St. Josef-Hospital, Troisdorf 
    • seit 2020 Assistenzarzt in der Abteilung für Orthopädie, Unfallchiriurgie und Sportmedizin, MediaPark Klinik, Köln 
    • Stellvertrender Mannschaftsarzt 1. FC Köln U21

    SEKTION FÜR Endoprothetik

    Dr. med. Alexander Schreiber
    Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

    Dr. med. Bastian Degenhardt
    Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

    FACHBEREICH ORTHOPÄDIE, UNFALLCHIRURGIE und SPORTMEDIZIN

    5. Obergeschoss
    50667 Köln / Neumarkt-Galerie
    Tel: 0221/2776-290
    Fax: 0221/2776-295
    info@orthopaedie-koeln.com 
    www.orthopaedie-stricker.de

    Dr. med. Alexander Schreiber
    Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
    Oberarzt für Endoprothetik

    Dr. med. Bastian Degenhardt 
    Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
    Oberarzt für Endoprothetik

    Dr. med. RUDOLF ZIOLKO
    Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

    Dr. med. Egon f. stricker 
    Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
    und Dipl.-Sportwissenschaftler

    Dr. med. Simone Stockhausen
    Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie

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